IPv6 ist auf dem Vormarsch und so langsam wird es für jeden Administrator Zeit sich Wissen auf dem Gebiet anzueignen bzw. vorhandenes Wissen zu vertiefen. Ein erster Schritt ist dabei die Konfiguration des Servers für die parallele Nutzung von IPv4 und IPv6 Adressen.
Bei Ubuntu und Debian basierten Systemen wird die Konfiguration der Netzwerkschnittstellen über die Datei /etc/network/interfaces vorgenommen. Diese könnte bei der Nutzung mit IPv4 wie folgt aussehen.
auto lo
iface lo inet loopback
auto eth0
iface eth0 inet static
address 192.168.0.1
netmask 255.255.255.0
gateway 192.168.0.254
Soll der Netzwerkschnittstelle jetzt eine weiter IPv6 Adresse zugeordnet werden, so kann dies durch eine einfache Erweiterung der Konfigurationsdatei geschehen.
iface eth0 inet6 static
address 2001:0DB8:0068:9cb9::3
netmask 64
gateway 2001:0DB8:0068:9cb9::2
Wird die Netzwerkkonfiguration neu geladen oder der Server neu gestartet. So sollte die Netzwerkschnittstelle eth0 jetzt eine IPv4-Adresse und neben einer lokalen auch die konfigurierte IPv6-Adresse besitzen.
Soll auf dem Linux-System Routing erlaubt werden, so musste bei IPv4 der Wert in /proc/sys/net/ipv4/ip_forward auf 1 gesetzt werden. Für IPv6 muss jedoch der Wert in der Datei /proc/sys/net/ipv6/conf/all/forwarding entsprechend angepasst werden. Damit die Änderungen auch nach einem Neustart erhalten bleiben können diese Werte auch in der Datei /etc/sysctl.conf fest eingetragen werden. Hierzu müssen die beiden folgenden Zeilen entweder ergänzt oder entsprechend angepasst werden.
net.ipv4.ip_forward = 1
net.ipv6.conf.all.forwarding = 1
Links
- Wikipedia: IPv6 (deutsch)
- Manpage: Mehr Informationen zu den Einstellungen in /etc/network/interfaces (englisch)