RasPi: Raspberry Pi Camera Board

Seit dem 14. Mai 2013 kann das Raspberry Pi Camera Board offiziell gekauft werden. Zunächst wurden 10000 Stück produziert, welche jedoch sehr schnell vergriffen waren. Inzwischen ist das Camera Board wieder erhältlich und kann bestellt werden. Im Folgenden wird die Kamera kurz vorgestellt und ein kurze Einführung zur Verwendung gegeben.

Allgemein

Die technischen Daten des Camera Boards sind mit denen von Webcams vergleichbar. Jedoch sind diese meist etwas teurer und müssen per USB angeschlossen werden. Das Camera Board kann jedoch direkt an die CSI Schnittstelle des Raspberry Pi angeschlossen werden.

Technische Daten

  • Sensor: CMOS-Sensor mit 5 Megapixel
  • Auflösung: 2592 x 1944 Pixel
  • Linse: f=3.6 mm; f/2.9 (entspricht 35mm Kleinbild)
  • Sichtfeld: 54x41 Grad
  • Fokus: 1m bis unendlich
  • Video: bis zu 1080p bei 30 Bilder/s mit H.264

Bilder

Anders als bei USB-Webcams wird das Camera Board nicht über das video4linux Kernel-Modul angesprochen, sondern über ein eigenes kleines Programm mit dem Namen raspistill. Dieses kann zum Beispiel wie folgt verwendet werden.

$ raspistill -o /tmp/test.jpg

Wer sich für mehr Details des Aufnahmevorgangs interessiert, kann sich wie folgt mehr Informationen anzeigen lassen.

$ raspistill -v -o /tmp/test.jpg

Über den Parameter -t wird Eingestellt wie lange das Vorschaubild angezeigt wird. Standardmäßig beträgt diese Zeit 5 Sekunden, jedoch kann die Vorschau auch mit -n deaktiviert werden.

$ raspistill -v -n -o /tmp/test.jpg

Achtung: Bei unseren Tests führte die Deaktivierung der Vorschau zu einer starken Verschlechterung der Bildqualität. Deutlich zu sehen war dies bei Nachtaufnahmen. Duie Bilder waren sehr stark verrauscht und viel zu dunkel. Wird die Vorschauzeit jedoch auf 0 Sekunden gestellt ist das Bild wieder wie gewohnt.

$ respistill -v -t 0 -o /tmp/test.jpg

Weitere Einstellmöglichkeiten können über die Hilfe in Erfahrung gebracht werden.

$ raspistill --help

Video

Wie bereits für die Bilder gibt es auch für Videos ein extra Programm. In diesem Fall jedoch mit dem Namen raspivid. Alle Einstellmöglichkeiten können auch hier über --help abgefragt werden.

$ raspivid --help

Standardmäßig werden Videos mit einer Auflösung von 1920x1080 Pixeln aufgezeichnet. Dies kann auch auf eine niedrigere Auflösung und eine andere Bildwiederholrate eingestellt werden. Zum Beispiel auf 800x600 bei 10 Bildern/s.

$ raspivid -v -w 800 -h 600 -fps 10 -ex night -vs -o /tmp/test.h264

Sollte der gewählte Video-Player Probleme mit den h264 Dateien haben, muss die Datei noch in einen MP4 Container eingepackt werden. Dies kann wie folgt geschehen.

$ sudo apt-get install gpac
$ MP4Box -add /tmp/test.h264 /tmp/test.mp4

Sonstiges

Wird die Kamera hinter einer Glasscheibe oder einem anderen reflektierenden Material betrieben, bietet es sich an die rote Aufnahme-LED zu deaktivieren, da diese sonst blendet und die Bildqualität negativ beeinflussen kann. Deaktiviert wird sie über die Datei config.txt im /boot Verzeichnis. Hier muss folgendes eingetragen werden und der Raspberry Pi neu gestartet werden.

disable_camera_led=1

Wird das Programm während einer Aufnahme hart abgebrochen, kann es unter bestimmten Umständen dazu kommen, dass das Camera Modul nicht mehr reagiert. Ist dies der Fall muss der Raspberry Pi neu gestartet werden. Wird immer gewartet bis das Programm von alleine Beendet wird, sollte das Problem nicht auftreten.

Fotos

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