CentOS 7 pre-release

Nicht einmal eine Woche nach der Freigabe von RHEL 7, stehen bereits Pakete für CentOS 7 zum Testen zur Verfügung.

CentOS baut auf Red Hat Enterprise Linux (RHEL) auf und ist dazu binärkompatibel. Am 10. Juni 2014 erschien RHEL in Version 7.0 und auch die Quellen für die darin enthaltenen Pakete. Diese Quellpakete hat das CentOS-Team genommen um daraus CentOS zu erstellen. Damit dies jedoch lizenztechnisch sauber ist, müssen einige Logos und Texte, die durch Red Hat geschützt sind, entfernt werden. Da dies sehr viel Arbeit bedeutet, ist es um so erstaunlicher und gleichzeitig erfreulich, dass bereits 4 Tage nach der Veröffentlichung erste Nightly Builds der Pakete für CentOS 7 zur Verfügung stehen und getestet werden können. Genau das haben wir getan.

Für die Installation kann entweder eine ISO-Datei oder ein Image für eine Netzwerkinstallation zum Einsatz kommen. In diesem Fall kam die ISO-Datei boot.iso zum Einsatz. Dies und das Image für die Netwerkinstallation kann aus einem Unterverzeichnis auf http://buildlogs.centos.org/centos/7/os/ bezogen werden.

Nach dem Boot-Vorgang mussten ein paar Einstellungen wie zum Beispiel die Sprache, die Partitionierung der Festplatte oder die Auswahl der Pakete vorgenommen werden. Als Installationsquelle wird http://buildlogs.centos.org/centos/7/os/x86_64-20140614/ verwendet. Anschließend beginnt der Installationsprozess. Während dieser läuft können noch das Passwort für den Root-Benutzer gesetzt und weitere Benutzer angelegt werden.

Wichtig: Unbedingt vor der Eingebe der URL für die Installationsquelle darauf achten, dass eine Netzwerkverbindung besteht und der Server, auf dem die Paketen liegen, erreichbar ist.

Nach der Installation und einem Neustart sollte noch die Datei /etc/yum.repos.d/buildlogs.repo angelegt und Folgendes eingetragen werden.

[centos-qa-buildlogs]
name=CentOS 7 Buildlogs
baseurl=http://buildlogs.centos.org/centos/7/os/x86_64-20140614
enable=1
gpgcheck=0

Wurde bei der Installation noch keine graphische Oberfläche installiert kann dies mit den folgenden Befehlen nachgeholt werden. Dabei werden mit dem ersten alle Pakete aus der "GNOME-Desktop" Gruppe und mit mit dem zweiten entsprechende Treiber für den Display-Server installiert. Da CentOS zum Test in einer KVM-Umgebung installiert wurde, wird der QXL-Treiber verwendet hier muss je nach Umgebung möglicherweise ein anderer Treiber ausgewählt werden.

$ yum install @GNOME-Desktop
$ yum install xorg-x11-drv-qxl xorg-x11-drv-mouse xorg-x11-drv-keyboard

Anschließend sollte sich die graphische Oberfläche starten lassen und eine Login-Maske erscheinen.

$ systemctl start gdm

In unserem Versuch war ein Login leider nicht möglich, da die Oberfläche hängenblieb und keine Eingabe mehr erlaubte. Ob es sich dabei um einen Fehler in CentOS oder um einen Problem mit unserer KVM-Umgebung handelt, werden wir in den kommenden Tagen genauer analysieren.

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