Bei den Dateisystemen ext3/ext4 werden standardmäßig 5% Speicher für den Nutzer root reserviert. Warum das so ist und wie dieser Wert angepasst werden kann, wird in diesem Artikel beschrieben.
Der "root reserved space"(englisch für "für root reservierte Speicher") diente ursprünglich dafür, dass das Dateisystem noch genügend freien Speicher hat um neue Dateien möglichst ohne Fragmentierung anzulegen. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich der Benutzer "root" unter Umständen auch noch am System anmelden kann, wenn die Festplatte/Partition eigentlich schon voll ist.
In der Mail "Reserved block count for Large Filesystem" schreibt Theodore Ts’o, einer der prominentesten Kernelentwickler im Bereich Dateisysteme, dass das nicht vorhanden sein des für root reservierten Speichers fast keine negativen Auswirkungen auf die Performance des Dateisystem hat. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass das Dateisystem nicht über einen längeren Zeitraum über 95% gefüllt ist, wenn sehr viele Dateien erstellt und gelöscht werden.
Ob bei einem ext3/ext4 Dateisystem Blöcke reserviert sind kann mit folgendem Befehl überprüft werden. In diesem Fall sind 524288 Blöcke reserviert, was den standardmäßig konfigurierten 5% entspreicht.
$ sudo tune2fs -l /dev/sdb1 | grep 'Reserved block count'
Reserved block count: 524288
Mit dem bereits verwendeten Tool tune2fs
kann die Reservierung auch angepasst werden. Im folgenden Beispiel wird dieser Wert auf 0% gesetzt.
$ sudo tune2fs -m 0 /dev/sdb1
tune2fs 1.41.12 (17-May-2010)
Setting reserved blocks percentage to 0% (0 blocks)
Eine Überprüfung mit dem zuerst ausgeführten Befehl zeigt, dass die Einstellung wie gewünscht übernommen wurde.
$ sudo tune2fs -l /dev/sdb1 | grep 'Reserved block count'
Reserved block count: 0
Es sollte jetzt der gesamte Speicher des Dateisystems zur Verfügung stehen.
Links
- Webseite: Reserved block count for Large Filesystem (englisch)