Vergleich der Kompression bei Borg Backup

Die Daten können bei Borg Backup mit verschiedenen Methoden und Stufen komprimiert werden. In diesem Artikel werden diese anhand von Beispielen verglichen.

Die Backup Software Borg wurde im Artikel "Backups mit Borg erstellen" bereits vorgestellt und deren Verwendung kurz erläutert. Für diesen Test kam Borg in der momentan aktuellen Version 1.0.10 zum Einsatz. Im folgenden sind die für jeden Test verwendeten Befehle zu sehen.

$ rm -rf /mnt/backup/borg-test
$ mkdir -p /mnt/backup/borg-test
$ borg init --encryption=none /mnt/backup/borg-test
$ time borg create --info --stats /mnt/backup/borg-test::test --compression=<COMPRESSION> ~/quelle

Im ersten Test sollten viele Textdateien, die sich gut komprimieren lassen sollten, simuliert werden. Hierfür kamen die Quell-Dateien des Linux Kernel von Version 4.10.6 zum Einsatz. Die Größe der entpackten Dateien beträgt 680.01 MB und umfasst 57173 Dateien.

Argument Zeit Größe CPU
none 1:29,52 680.19 MB 39%
lz4 1:30,76 274.63 MB 39%
zlib,1 1:30,27 201.84 MB 47%
zlib,6 1:35,63 173.65 MB 55%
zlib,9 1:45,64 172.65 MB 59%
lzma,1 2:41,22 173.44 MB 73%

Im zweiten Test soll ein Backup eines Fotoarchivs simuliert werden. Hierfür kamen 143 JPEG-Dateien mit einer gesamt Größe von 1,01GB zum Einsatz.

Argument Zeit Größe CPU
none 47,071 1.01 GB 25%
lz4 46,644 907.07 MB 24%
zlib,1 1:13,60 899.46 MB 56%
zlib,6 1:16,94 898.66 MB 57%
zlib,9 1:26,44 898.45 MB 63%
lzma,1 5:42,44 895.77 MB 88%

Fazit

Wie zu erwarten war, lassen sich die Textdateien wesentlich besser komprimieren als die JPEG-Bilder, dennoch war bei beiden eine Platzersparnis erkennbar. Deutlich zu sehen ist, dass lzma selbst in der niedrigsten Stufe bereits wesentlich länger braucht als die beiden anderen Kompressionsalgorithmen, dafür jedoch bereits bei dieser Stufe eine etwas bessere Kompressionsrate bietet. In den meisten Fällen wird jedoch die höhere Kompressionsrate die höhere CPU-Auslastung und die längere Zeit nicht aufwiegen. Im Vergleich dazu bietet lz4 die niedrigste Kompressionsrate, ist dabei jedoch ähnlich schnell wie die Sicherung ohne Kompression. Die dritte Methode zlib liegt bei der benötigten Zeit und Kompressionsrate im Mittelfeld und bietet bei den Textdateien eine höhere Kompressionsrate als lz4, jedoch bei fast identischen Zeiten.

Abschließend lässt sich sagen, dass bei den meisten Einsatzszenarien wohl lz4 oder zlib zum Einsatz kommen sollte. Bei der Sicherung von vielen bereits komprimierten Dateien bietet sich lz4 an. Bei Textdateien ist zlib jedoch eine Überlegung wert.

Anmerkung: Das lz4 beim zweiten Test sogar etwas schneller ist als ohne Kompression, kann daran liegen, dass weniger Daten zurück auf die Festplatte geschrieben werden müssen.

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